Bei manchen Anlässen wissen wir sofort: da brauchen wir Fotos von, da brauchen wir eine Fotografin! Hochzeit, Babybauch, Neugeborenen-Shooting. Ja und dann? Erstmal nichts. Bis wir merken wie schnell die Zeit vergeht. Wie schwierig Erinnerungen greifbar werden. Wie gerne wir auch von Alltagsmomenten Fotos hätten.
Denn unsere Kinder lernen doch immer etwas Neues, machen Quatsch, erleben diese Momente, von denen wir später sagen: „Weißt du noch…?“
Tja, und jetzt kommt’s: seit dem Newborn-Shooting unseres Kindes, habe ich auch selbst keine Fotografin mehr gebucht. Puh. Jetzt gibt es diese vielen Fotos, auf denen das Kind gerne mal allein drauf zu sehen ist. Wo bleiben da nur die Familienfotos?
Vor ein paar Monaten lernte ich dann Sarah kennen von Sarah Eisermann Fotografie, Fotografin aus Köln. So wunderbar. Wir verstanden uns direkt – immerhin wünschen wir uns beide diese Fotos ohne Posieren, Fotos, die unseren Alltag als Mama festhalten, unsere Zuneigung in der Familie. Es war klar: Sarah muss zu uns kommen, damit ich auch mit mir und meiner Familie solche Bilder haben werde.
So bereiteten wir uns auf das Fotoshooting vor
Wie dann üblich, überlegte ich mir in der nächsten Zeit Dinge, die ich gerne auf Fotos gepackt hätte. Zum Beispiel gibt es da immer diese lustige Szene am Spielplatz, in der ich mit unserem Kind oben an der Rutsche stehe, der Papa unten. Und dann rutschen wir zusammen. Oder das Kind mit dem Kopf voran. Und wir lachen so herzlich. Davon wollte ich Fotos!
Dann fielen mir immer mehr und mehr Gesten ein, die wir so machen. Wir nutzen ab und an Gebärden, da ich mit Baby zusammen im Gebärdenkurs war. Auch das habe ich bislang nie auf ein Foto bekommen, denn, der Moment entsteht ja gerade, wenn wir uns miteinander beschäftigen. Da kann ich als Gesprächspartnerin schlecht sagen, hey, warte mal, ich hole schnell die Kamera und dann lass uns das nochmal machen ‚Gebärde für nochmal‘.
Davon erzählte und erzählte ich Sarah. Immer mal wieder. Einmal telefonierten wir etwas länger, damit Sie sich das aufschreiben konnte.
Fotoshooting bei uns zu Hause – wir sind voll aufgeregt
Dann kam das Familienfotoshooting – und ich hielt tags zuvor noch den Staubsauger in der Hand. Also so ganz die Momentaufnahme der Wohnung wollte ich dann doch nicht auf den Bildern haben. So sagen wir es ja auch den Familien, die wir in einer Homestory fotografieren: ihr müsst euch wohlfühlen. Und wenn das mit oder ohne Wäscheständer besser geht, na bitte. Ich habe so aufgeräumt, wie ich es für Besuch auch machen würde.
Und seien wir mal ehrlich: den gab es dank Corona schon lange nicht mehr. Umso aufgeregter war ich. Umso mehr fragte ich mich, wie mein Kind Sarah empfangen würde. Sich hinter dem Sofa verkrümeln? Ich war dann eher baff als unser Kiddie direkt anfing Sarah das ganze Spielzeugarsenal zu zeigen. Eigentlich verschwand Sarah hinter einem kleinen Haufen an Spielsachen, also irgendwie allen, die so im Wohnzimmer rumfolgen.
Mit uns beschäftigen, so wie sonst immer, nöp. Das war heute nicht der Plan des Kindes. Na gut, Sarah spielte mit und wir guckten zu. Umso besser war es aber, dass Sarah 4 Stunden für das Fotoshooting bei uns blieb. Wir hatten einfach Zeit Fotos zu machen. Diese Anspannung am Anfang legte sich.
Und wenn ihr mich fragt, habe ich Sarah beim Familienshooting mit ihrer Kamera schon sehr früh nicht mehr wahrgenommen. Sie hat so eine Art, durch die ich die Kamera schnell vergessen habe und mich wirklich auf meine Familie konzentrieren konnte. Ab und an quatschen wir miteinander. Dann waren wir wieder nur zu dritt und Sarah beobachtete.
Homestory – Dokumentarische Fotoshootings lassen sich nicht planen
Eine kleine Runde draußen hatten wir auch ‚fest‘ eingeplant. Doch aus dem lustigen SpielplatzBesuch, wie wir ihn sonst erleben, wurde nichts. Es regnete. Aber hallo. Nicht nur wenig. Schnell füllten sich riesige Pfützen und wir entschieden spontan darin zu patschen. Etwas ärgerlich fand ich’s ja schon kein Foto vom Spielplatz zu bekommen. Aber diese Regen-Patschen-Bilder sind so toll geworden. Und eins direkt mein Lieblingsfoto vom ganzen Fotoshooting!
Und dann war die Zeit auf einmal vorbei. Ich habe gar nicht so recht auf die Uhr geschaut. ‚Wie, jetzt schon?‘, fragte ich Sarah als sie das letzte Foto machte. Die Zeit mit ihr verging einfach viel zu schnell.
Was ich aus dem ganzen Fotoshooting für mich mitnehmen kann: ich mag Sarah sehr, ihre ruhige,
beobachtende Art. Ich möchte jetzt regelmäßig einen Fotografen buchen für ein dokumentarisches
Was ich aus dem ganzen Fotoshooting für mich mitnehmen kann: ich mag Sarah sehr, ihre ruhige, beobachtende Art. Ich möchte jetzt regelmäßig einen Fotografen buchen für ein dokumentarisches Familienshooting, das eben unseren Alltag zeigt. Und besonders wichtig: wir können uns viel vorstellen und überlegen, was wir auf den Fotos haben möchten, am Ende geben die Kinder gerne mal den Weg vor – oder das liebe Wetter. Aber alles ist gut. Es werden schöne Fotos entstehen. Danke liebe Sarah!
Deine Olivia, von Linsenliebling.